KRANKHEITEN
Ein frettchenerfahrener Tierarzt (TA) ist das A und O. Leider behaupten viele frettchenerfahren zu sein und geben teils kuriose und äußerst gefährliche Ratschläge. Am besten ist es, erfahrene Halter in der Nähe nach guten Tierärzten fragen.
Hier einige Fragen, die Sie Ihrem Tierarzt stellen sollten, um dessen Frettchengrundkenntnisse zu überprüfen:
Ab wann muss ich meine Fähe kastrieren (NICHT sterilisieren)?
Wie lange vor einer OP darf mein Frettchen nichts fressen?
Mit welchem Impfstoff muss ich meine Frettchen impfen?
Sollten diese Fragen anders beantwortet werden, hat der Tierarzt wohl nicht das nötige Wissen über Frettchen.
Frettchen erkranken leider sehr oft, deswegen sollte man sich ein extra Sparkonto anlegen, auf das monatlich eingezahlt wird. Es können schnell 4-stellige Beträge werden.
ALLE HIER AUFGELISTETEN MEDIKAMENTE NUR MIT ABSPRACHE UND UNTERSUCHUNG EINES TIERARZTES VERABREICHEN! DIES IST KEINE ANLEITUNG ZUR SELBSTMEDIKATION, EIN TIERARZTBESUCH IST UNERLÄSSLICH!
Ohrmilben
kann der TA durch einen Abstrich auf dem Mikroskop erkennen. Die Ohren sind meist mit einem rot-schwarzen Film überzogen und die Frettchen kratzen sich häufig
Hefepilze
bilden sich bei langem Ohrmilbenbefall
Flöhe
schwarze Körner im Fell, mit einem Flohkamm durchkämmen, ausgekämmtes Fell auf ein feuchtes Toilettenpapier, färben sich die Körner rot ist es Flohkot
Atemwege - Erkältung
Inhalieren
Kokzidien
Darmparasiten, die zu übelriechendem, blutig-wässrigen Durchfall führen.
Giardien
Dünndarmparasiten, die starken Durchfall auslösen
Nebennierentumor
Dem Frettchen fallen die Haare aus, vom Schwanz beginnend bis zum Kopf. Bei kastrierten Fähen schwillt die Vulva an und sie zeigen ein Verhalten wie in der Ranz. Kastrierte Rüden zeigen Ranzverhalten oder haben einen unangenehmen Geruch.
Niereninsuffizienz
die Nieren arbeiten nicht mehr richtig. Die Frettchen trinken oft und viel, machen beim Spielen oft Pausen.
Fettschwanz (= kahle Rute).
Die Ursache für den Fettschwanz ist nicht geklärt. Allerdings verschwindet dieser beim nächsten Fellwechsel. Sollte er nicht verschwinden oder der Fellverlust breitet sich aus, sollte über einen Nebennierentumor nachgedacht werden.
Insulinom
Frettchen haben keinen Blinddarm, deswegen fehlt ihnen die Fähigkeit pflanzliche Enzyme zu spalten. Bekommen Frettchen trotzdem ungeeignete Nahrung, in der Obst, Gemüse, Getreide, Zucker, Stärke usw. enthalten ist, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus, da ihr Körper nicht für den Verzehr von großen Mengen Kohlehydrate ausgelegt ist. Die Bauchspeicheldrüse ist wie ein Muskel und wird durch die falsche Fütterung trainiert und entartet schließlich, so dass das Frettchen an einem Insulinom (meist gutartiger Tumor) erkrankt. Durch das Insulinom unterzuckert das Frettchen.
Die Tiere kippen meist mit der Hinterhand weg, schlafen vermehrt, krampfen, erleiden Bewusstseinsstörungen oder zeigen Anzeichen von Übelkeit.
Lymphom
vergrößerte Lymphknoten (gut- oder bösartig)
Nierensteine und Harngries
Sie werden durch Pflanzliche Proteine begünstigt.
Analdrüsenentzündung /-verstopfung
Manche Frettchen haben Probleme mit ihren Analdrüsen, besonders Rüden. Die Tiere haben oft Probleme beim Kot absetzen oder stinken kontinuierlich sehr stark trotz Kastration. Sie rutschen vermehrt auf ihrem Hintern.
Staupe
eine hochansteckende Viruserkrankung die fast immer tödlich endet oder bleibende Schäden hinterlässt. Die Viren können auch durch die Schuhe ins Haus getragen werden. Deshalb ist eine gültige Staupe-Impfung (Febrivac Dist, jährlich oder Titer Bestimmung (mehr dazu unter Pflege / Impfen / Chippen / Kastrieren) unumgänglich, um seine Tiere zu schützen. Eine Impfung schützt nicht vor einer Infektion, verringert jedoch das Ansteckungsrisiko und erhöht die Überlebenschance. Bisher gibt es keine 100%ig wirksame Behandlung.
Die Inkubationszeit beträgt 3-14 Tage.
Man unterscheidet die Staupe in drei Krankheitsverläufe:
Darmstaupe: Durchfall, heftiges Erbrechen
Lungenstaupe: Fieber, Niesen, Husten, Atemnot, Nasenausfluss, Bindehautentzündung, Lungenentzündung
Nervenstaupe: Sehnervschädigung, Kopfschiefhaltung, Muskelzittern, Lähmungen, Störungen der Bewegungskoordination
Bei schwerem Verlauf: Dermatitis am Kinn, Leistenregion, Anogenitalregion, übermäßige Verhornung der Fußballen (hard pad diasease)
Tollwut
Viruserkrankung, die bei Menschen wie Tieren eine fast immer tödliche Gehirnentzündung verursacht. Die Übertragung erfolgt durch den Speichel oder eine Kratzwunde infizierter Tiere (z.B Hund, Fuchs, Fledermaus, Waschbär...). Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei bis acht Wochen. Infizierte Tiere haben Schaum vor dem Mund, Lähmungen, Beißen, ständige Lautäußerungen des Tieres, Wildtiere verlieren die Scheu vor dem Menschen. Deutschland gilt als Tollwutfrei bei Füchsen, nicht jedoch Fledermäuse und anderen Tieren. Durch die Impfträgheit breitet sich die Krankheit von Tschechien und Polen kommend wieder aus.
Dauerranz
Wird die Fähe geschlechtsreif (ab ca. 6 Monaten, meist Frühjahr), produziert ihr Körper Östrogen und wird damit fruchtbar, man spricht hierbei von der Ranz. Ihre Vulva (weibliches Geschlechtsteil) schwillt an und sie verändert ihren Geruch. Wenn eine Fähe länger als 6 Wochen in der Ranz ist, spricht man von einer Dauerranz. Der Körper der Fähe produziert zu viel und zu lange Östrogen (Hyperöstrogenismus). Dies ist extrem gesundheitsschädigend für die Fähe und führt z.B. zu Knochenmarksdepression, Haar- und Gewichtsverlust, blassen Schleimhäuten, Blutungen im zentralen Nervensystem, inneren Blutungen, zu eitrigen Gebährmutterentzündungen und schlimmstenfalls zum Tod!
Deshalb ist die Kastration der Fähe dringend anzuraten! (mehr dazu unter Pflege / Impfen / Chippen / Kastrieren)
Bei Züchtern wird durch den Deckakt (Nackenbiss durch den Rüden) der Eisprung ausgelöst und es kommt zu einer Befruchtung durch den Rüden und somit zu keiner Dauerranz. Das sollte man aber erfahrenen Züchtern überlassen, eine Welpenaufzucht ist kein Zuckerschlecken (mehr dazu unter Frettchen / Zucht/ Farben / Genetik)!
Operationen/Narkose
Frettchen sind sehr empfindlich was Betäubungen angeht. Auf Grund ihres Tauchreflexes sind schon viele während einer Narkose verstorben (erstickt).
Frau Dr. Anita Schernthaner (Tierklinik Gessertshausen) hat eine Narkose speziell für Frettchen entwickelt. Die Rezeptur ist in nahezu allen tierärztlichen Fachbüchern zu finden.
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