Frettchenhilfe im Allgäu

Vergesellschaftung

Vor jeder Vergesellschaftung sollte ein Kottest der Tiere durchgeführt werden!
Andernfalls läuft man Gefahr sich Giardien, Kokzidien oder andere Krankheiten einzuschleppen. Diese führen im schlimmsten Fall zum Tod (mehr dazu unter Krankheiten). Die Anleitung zum Kottest, mit Formular unseres Labores findet ihr unter Krankheiten/Kottest.

Da Frettchen sehr gesellige Tiere sind, sollte man sie nicht alleine halten. Nicht vergesellschaftbare "Einzelfrettchen" gibt es normal nicht. Ausnahmen sind schon alte (ab 7 Jahren) oder kranke Tiere, denen man eine Vergesellschaftung nicht mehr zumuten kann.

Viele Besitzer geben meist zu schnell auf, wenn es nach dem ersten Versuch nicht geklappt hat. Frettchen sind bei ihrer Partnerwahl jedoch häufig wählerisch und so dauert es, bis das/die passende/n Frettchen gefunden sind, bei dem/denen die Chemie stimmt und sie sich verstehen. Manchmal braucht es einige Versuche mit verschiedenen Frettchen bis es klappt. Wir Menschen mögen ja schließlich auch nicht jeden, den man uns vorsetzt.

Zunächst ist wichtig, dass der/ die Neue/n vom Alter und Charakter her entsprechend zu dem/n vorhandenen Tiere/n passen, ob Rüde oder Fähe ist dabei völlig egal, solange die Tiere ab der Geschlechtsreife kastriert sind. Ältere Frettchen sind oft mit den zu aufgedrehten Jüngeren überfordert. Und junge Tiere langweilen sich mit den Alten. Welpen sollte man generell nur mindestens zu zweit mit adulten Tieren Vergesellschaften. Auch sollte/n das/die vorhandenen Frettchen ihre/n neuen Mitbewohner selbst aussuchen. Man sieht meist beim ersten Zusammentreffen schon, ob sie später harmonieren. Umso länger das vorhandene Tier alleine ist, desto schwieriger wird allerdings eine Vergesellschaftung (Vg). Es gibt aber auch recht schnelle Vergesellschaftungen, die nach ein paar Minuten schon abgeschlossen sind, das ist jedoch eine Seltenheit. Es kann zunächst auch gut aussehen und nach ein paar Tagen funktioniert es dann doch nicht.
Da Vg's sich für menschliche Ohren furchtbar anhören und auch aussehen, geben die Meisten viel zu schnell auf. Markerschütternde Schreie und gegenseitiges beißen, jagen und umherschleifen ist normal. Es ist Durchhaltevermögen gefragt und bei Zweifel sollte ein erfahrener Halter hinzugezogen werden.

Folgendes ist jedoch zu beachten:

  • Der Raum des Aufeinandertreffens muss groß genug sein um sich, wenn nötig, aus dem Weg gehen zu können. Bestenfalls sollte das erste Treffen in einem Raum stattfinden, den keines der Frettchen kennt.
  • Vorher Decken mit dem Geruch des/der Anderen austauschen. Die Frettchen sollten satt sein und mit ihnen sollte vorher etwas gespielt werden, damit sie nicht zu aufgedreht sind.
  • Schöne Momente zusammen schaffen! z.B. Paste oder Eigelb schlecken, füttern, gemeinsam bespaßen, kraulen.
  • Nicht eingreifen!

Ein Eingriff/Trennung würde dem „Unterlegenen“ nur eine Bestätigung geben und er würde immer wieder versuchen sich zu seinem Menschen zu flüchten und dem Ganzen aus dem Weg zu gehen. Nie ein Frettchen bemitleiden, hoch nehmen oder bemuttern. Manche Vgs dauern ein paar Wochen. Nur trennen, wenn die Vg keine Chance hat und abgebrochen werden muss.


Wann muss eine Vergesellschaftung abgebrochen werden?

Wir trennen, sobald die Vg blutig wird, die Tiere sich nach einiger Zeit immer wieder ineinander verbeißen und sich nicht mehr lösen. Auch wenn ein Tier so viel Angst entwickelt, dass es in totale Panik gerät (z. B. unkontrolliert flüchtet und dabei gegen Gegenstände rennt). Auch wenn sie sich verkriechen und aufhören zu fressen oder permanent Angst-Kot und Urin absetzen.
Leider herrscht immer noch weit verbreitet die Meinung, dass die Tiere das aushalten müssen. In vielen Fällen werden die gemobbten Frettchen krank. Durch den Stress werden auch häufig Giardien (mehr dazu unter Krankheiten) ausgeschüttet.

Vergesellschaftungen erfordern eine gewisse Erfahrung. Falls ihr euch unsicher seid, schreibt uns eine Nachricht über das Kontaktformular. Solltet ihr Tiere von uns adoptieren, kommt ihr mit euren Frettchen einfach in unser Tierheim und wir übernehmen die Vergesellschaftung.


Vergesellschaftung mit Hund und Katze


Eine Vergesellschaftung mit Hund und Katze kann funktionieren, muss jedoch nicht. Dabei spielt das Alter der Tiere keine Rolle, wie oft fälschlich angenommen wird. Welpen sind keine Garantie für eine funktionierende Vergesellschaftung, sondern entscheidend ist der Charakter der Tiere und die Art der Zusammenführung.
Im Vorfeld sollte jedoch schon die Möglichkeit bestehen, die Tierarten im schlimmsten Fall auch getrennt und sicher voneinander halten zu können, wenn es nicht klappt.

Manche Hunde haben einen ausgeprägten Jagdtrieb und da Frettchen sich sehr flink bewegen, ist der Reiz oft sehr groß. Katzen sind die frechen Wusel oft „zu viel“.

Die Frettchen sollten im neuen Zuhause erst einmal ankommen, bevor sie dem/der Hund/Katze vorgestellt werden. Das gegenseitige Austauschen von Decken mit dem Geruch bereitet sie schon auf die neuen Mitbewohner vor. Einige Zeit danach kann der gesicherte Sichtkontakt hergestellt werden z. B. durch eine Plexiglas Abtrennung. Der/Die Hund/Katze und die Frettchen sollten dabei für ruhiges und Interessiertes Verhalten belohnt werden mit Leckerlies oder Streicheleinheiten. Keinesfalls eine Tierart bei Angst „bemuttern“ oder „bevorzugen“, dieses Verhalten ignorieren. Auch keine Tierart zum Kontakt zwingen.

Verläuft dies gut, kann im nächsten Schritt der Geruchskontakt hergestellt werden z. B. durch ein Gitter. Auch da wieder ruhiges und Interessiertes Verhalten belohnen. Sollte eine der beiden Tierarten anfangen zwicken zu wollen, sofort mit einem „Nein“ korrigieren. Entspannt sich die Situation wieder, ein Leckerchen geben. Verläuft auch dieser Schritt mehrmals gut, kann man den Hund/Katze vorsichtig am Frettchen schnuppern lassen. Auch das Frettchen sollte dann am Hund/Katze schnuppern können.

Bitte niemals Schnauze an Schnauze und auch nichts erzwingen!

Verläuft auch der Kontakt gut, kann man unter Aufsicht die Tiere kurz und dosiert zusammen lassen. Beim Hund evtl. einen Maulkorb benutzen, denn ein Biss reicht (da sollte jeder Tierhalter sein Tier am Besten kennen). Frettchen wie Hund/Katze sollten dabei ihre Rückzugsorte haben, an die die andere Tierart nicht heran kommt. Intensives Jagen, oder zwicken bei keiner der Tierarten tolerieren, das kann schnell eskalieren, da sie nicht dieselbe „Sprache“ sprechen. Mit einem „Nein“ oder zurücksetzen in ihren Bereich zurechtweisen. Schöne Momente schaffen, indem man mit ihnen zusammen Leckerchen gibt, mit ihnen spielt, oder sie streichelt.


Falls ihr dabei Hilfe braucht, wendet euch mit dem Kontaktformular gern an uns. Unsere Katha hält erfolgreich Katzen, Hunde und Frettchen verschiedenen Alters zusammen.




 
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